Entwicklung der Zeche Zollverein im Bereich des heutigen Welterbe
Die Ruhrkohle AG und der langsame Niedergang
Ende der 1950er Jahre ändert sich die wirtschaftliche Lage im Bergbau. Es wird für die Halde produziert. Die Absatzschwierigkeiten führen allein 1964 zu 13 Zechenstilllegungen. Für die Zeche „Zollverein“ wird 1967 beschlossen, die Schachtanlage 4/5/11, also ein ganzes Baufeld, auf Grund der kostenintensiven Steinkohlegewinnung in der Steillagerung stillzulegen. Die Verschärfung der Lage führt 1968 zur Konsolidierung der Steinkohleförderung in Deutschand. 26 Gesellschaften bringen insgesamt 52 Bergwerke und 29 Kokereien in die neu gegründete Ruhrkohle AG ein. Die Zeche „Zollverein“ ist auch dabei.
Es beginnt der langsame Niedergang der Zeche. Mit Verbundbergwerken versucht man, die durch die Stilllegung der Schachtanlage 4/5/11 und damit eines ganzen Baufeldes freigewordenen Käpazitäten auf Schachtanlage 12 zu nutzen. Im Jahr 1974 kommt es zum Verbund mit der Bochumer Zeche „Holland“. Unter Tage wird die auf Zeche“Holland“ abgebaute Kohle über Transportbänder zur Zeche „Zollverein“ verbracht, über Schacht 12 gefördert und weiterverarbeitet.
Auf Schachtanlage 12 wird 1977 das Kesselhaus außer Betrieb genommen. Den 106 Meter hohen Schornstein wird man 1981 aus Gründen der Betriebssicherheit abbrechen. Er war in Folge der Außerbetriebnahme des Kesselhauses abgekühlt und eingebrochen.
Im Jahr 1979 wird die Förderung auf 4000 Tagestonnen zurückgefahren. Mit der Einstellung des Abbaus der Kohle auf den Schachtanlagen 1/2/8 und 6/9 werden zwei weitere Baufelder der Zeche „Zollverein“ stillgelegt. Auch das Grubenfeld der Bochumer Zeche „Holland“ wird stillgelegt.Deshalb wird im Jahr 1983 ein neues Verbundbergwerk mit der Gelsenkirchener Zeche „Nordstern“ gegründet. Wie beim Verbundbergwerk mit der Zeche „Holland“ wird auch hier die Förderung und die weitere Verarbeitung bis hin zum Versand über die Schachtanlage 12 abgewickelt. Nach weiteren Förderreduzierungen wird am 23.Dezember 1986 die Zeche „Zollverein“ stillgelegt.